Meine Zeit in Kanada geht zu Ende und irgendwie spielen meine Gefühle Achterbahn. Auf der einen Seite freue ich mich auf meine Familie, auf meine Freunde und auf Weihnachten, auf der anderen Seite werde ich diese Zeit hier am anderen Ende der Welt vermissen.
Ich bin vier Monate durch ein Land gereist, was ich im vergangenen Jahr lieben gelernt habe. Keine Minute habe ich meine Entscheidung meinen Job aufzugeben und einfach mal an mich zu denken, bereut. Ich glaube, alle die meinen Trip ein wenig verfolgt haben, werden das gemerkt haben. Oft musste ich mich kneifen um zu realisieren, dass ich das alles nicht träume. Und ja, das ein oder andere Mal liefen auch einfach so Tränen über die Wangen. Tränen des Glücks und der Dankbarkeit. Dankbarkeit vor allem meiner Familie gegenüber. Klar habe ich das hier alles selber organisiert und gemanagt, ich bin ja auch schon groß, aber ohne die richtige Einstellung zum Leben, hätte ich vielleicht nicht das nötige Kleingeld auf meinem Konto gehabt, um das hier zu finanzieren. Und diese Einstellung hat mich meine Familie gelehrt.
Ich habe verrückte Typen getroffen, aber auch Menschen, die meine Reise so unvergesslich machen. Wäre ich ohne Susann, geborene Ossiline und nun in Frankfurt zu Hause und dem Schweizer Madel Steffi den Kings Thron hochgelaufen, wo ich mir vor Angst fast in die Hose gemacht habe? Hätte ich es ohne den Aussie Rob bis Alaska geschafft? Hätte ich die Northern Lights, die ATV Tour mit den Hundeschlitten oder die Wildlife Tour ohne die Jungs von Northern Tales so genossen? Hätte ich ohne Claudia aus München / Mannheim oder Anton aus Rotterdam, den ich nicht überreden konnte, Ajax Fan zu sein, die Aussicht vom Mount Edith Carvell so genießen zu können, ohne Ansgar aus Gießen, Melanie aus Frankreich, Lukas aus Tübingen, Marcio und Danielle aus Brasilien und den in München lebenden Franzosen Loic so angenehme Stunden in Jasper erlebt? Nicht zu vergessen die Thistle Farm in Kamloops. Oh man, ich hätte was im Leben verpasst, wenn ich da nicht gewesen wäre. Debbie, Dieter, Ryan, Hanny, Werner, Carol, Pat, Bran, Angela, Laura und und und. Und was wäre gewesen, wenn mein Bruder nicht zu Besuch gekommen wäre? Hätte ich im Luxus B&B Cedar Springs Lodge in Whistler bei Jackie und Jörn eingecheckt und nach dem Frühstück jeden Tag das Gefühl gehabt, drei Kilo zugenommen zu haben und die coole Ziptrek Tour gemacht? Wäre ich noch einmal in den Yukon zurückkehrt und hätte Jocelyne mit ihrer bezaubernden Tochter kennengelernt und einen Hundeschlitten im Tiefschnee bewegt? Hätte ich jemals festgestellt, dass Weißwein genau so lecker schmecken kann wie Rotwein, wenn ich nicht bei Großfamilie Stohler auf der Summer Gate Winery gewesen wäre? Hätte ich jemals so leckeres Butter Turkey gegessen, wie von French Man Stephean in Penticton oder hätte ich mir auf die letzten Tage noch den Lighthouse Park in Vancouver angesehen ohne den Tipp von Melvin aus Großbritanien? Wohl kaum. Thanks Guys for the fun, the laugh and the support.
Oft habe ich mir gewünscht, dass das was ich hier erlebe und erfahre auch der ein oder andere zu Hause könnte. Geteiltes Glück ist ja bekanntlich doppeltes Glück. Ich bin mir mehr als bewusst, dass nicht alle Menschen die Möglichkeit haben ihre Träume zu leben obwohl sie es so sehr verdient hätten. Anderen, die es könnten, kann ich nur raten, macht es!!! Es gibt ja nur das eine Leben und sagt nicht später mal. Wer weiß schon was morgen ist.
Wie es mit mir weitergeht in den nächsten Wochen, weiß ich noch nicht wirklich. Fest steht, Kanada wird mich Wiedersehen. Wann und wie das wird sich zeigen. Ich hab ja da noch meine To Do Liste zum abarbeiten. :-)
Also Leute ich wünsch euch Merry Christmas and a Happy New Year. Passt auf euch auf, wo immer ihr seid.
bis bald
eure Lilli
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen