Nun nehme ich mir mal die Zeit und berichte über die ersten Tage hier in Canadia. Das Land ist einfach unglaublich und das ein oder andere Mal musste ich mich schon kneifen um zu realisieren, dass ich nicht träume.
Am Dienstag, 30. August bin ich nach knapp 16 Stunden Reise im Hostel in Vancouver angekommen. Ich war ziemlich platt, aß noch ne Kleinigkeit und war alsbald im Bett verschwunden.
Tags darauf ging ich zunächst zum Canadian Office um meine Social Number zu beantragen, damit ich wenn mein Geld empty ist, Geld verdienen gehen kann. Anschließend ging es zur Hafenbesichtigung. Leider war dieser Ausblick wolkenverhangen. Doch das änderte sich im Laufe des Tages. Nach einem langen Spaziergang rund um den Stanley Park immer am Wasser entlang, einem Kurztrip nach Granville Island, ließ ich den Tag am Meer im Gras bei strahlendem Sonnenschein ausklingen. Ach ja im Aquarium war ich auch. Aber eingesperrte Tiere zu sehen sind nicht wirklich reizvoll für mich.
Nach Vancouver Island, genauergesagt Victoria mittels Fähre ging es am Donnerstag. Eine kurze Stadtbesichtigung und chillen.
Am vierten Tag des Kanadaaufenthaltes fuhr ich mit dem Bus in den Butchart Garden. Sooooviel Blumen. Das hätte Mama und Papa auch gefallen. :-) Etwas später am Tag besichtigte ich noch das Parlamentsgebäude in Victoria, den Hafen und Chinatown. Chinatown war aber eher winzig zu den Chinatown´s die ich kenne.
Ich entschied mich ab Samstag die Insel mittels Auto zu erkunden. Mit dem Bus ist das zwar finanziell günstiger, aber ich kann halt nicht mal eben nach rechts und links abbiegen, wenn mir danach ist. Auf etwas zu verzichten, weil ich dadurch Geld spare? Hey, ich lebe nur einmal und ich bin jetzt hier. Und ich bin ja hier um die Zeit zu genießen und will das Land entdecken. Und so kam es dann auch, das meine Reisebegleitung, mit der ich die ersten Tage unterwegs war und ich uns trennten. Unsere Vorstellungen waren einfach zu unterschiedlich. Ich fuhr am Samstag morgen Richtung Nanaimo immer am Meer entlang mit Zwischenstop an verschiedenen Aussichtspunkten. In Nanaimo checkte ich in ein niedliches Hostel ein und fuhr von dort mit der Fähre nach Gabriola Island. Etwas über drei Stunden spazierte ich über die Insel. Wunderwunderschön. Das Wetter war wie schon in den letzten Tagen spitze.
Tofino muss man unbedingt gesehen haben, sagte mir über Skype Zweitpapa Jürgen. Also los Lilli auf geht´s. Durchfahren - no way. Erster Stop Cathedral Grove auch McMillan Provincial Park genannt. 800 Jahre alte Douglasien mit bis zu neun Metern Umfang kann man hier unter anderem bestaunen. Zweiter Stop - Port Alberni. Am Hafen erklärte mir dann ein Mann, warum er an Gott und die Kirche glaubt. Gut, dass ich doch vom Vokabular noch einige Lücken im Englischen aufweise. Weiter ging die Reise bis mir der Kennedy River auffiel. Also rechts ran und über die Steine klettern. Ein paar Mutige stürzten sich von den Klippen ins kalte Nass und als ich so drei Stündchen in etwa da saß, lernte ich auch Philip und seinen Freund aus Quebec kennen. Okay kennengelernt ist ein wenig zuviel gesagt, aber egal. Die beiden verabschiedeten sich irgendwann und meinten: "see you". Ich weiß, das sagt man so aber ich dachte mir so "see you", "bye" wär wohl treffender gewesen. Doch dann passierte es am Abend, das in Tofino plötzlich Philip vor mir stand und mich auf einen Drink überredete. Krass. Als es langsam dämmerte musste ich aber los. Ich hatte ja noch keine Unterkunft. Da in Tofino nix zu finden war bzw. die Preise jenseits von gut und böse waren, fuhr ich nach Ucluelet. Und? Zwischenstop am Long Beach - 11 km langer Sandstrand. Sonnenuntergang beobachtet und weiter. Mittlerweile war ich richtig platt und müde und dann war es mir auch egal, das auch hier die Motels expensive waren. 119 Dollar. Was kostet die Welt. Doch ich habe bombastisch geschlafen.
Am nächsten Morgen ging es noch einmal an den Long Beach und den Combers Beach. Wahnsinn wie warm das Wasser warm und die Aussicht und und und. Gegen Mittag brach ich nach Campbell River auf. Lilli musste aber sich zwischendurch noch die Qualicum Falls besichtigen. In Campbell River ergatterte ich eine Unterkunft für 56 Dollar und begab mich Abend noch auf die Suche nach diesem Supermarkt wo es die lecker gebratenen Hähnchen geben sollte. Jüüüüüüüüüürgen, ich hab den Markt nicht gefunden. War das wirklich in Campbell River????
Nun hieß es zeitig aufstehen. Die Orca- und Bärentour stand an. Leute es war einfach traumhaft. So genial, ich hatte Tränen in den Augen. Wir haben soviele Orca´s gesehen, Delphine, Eagle´s. Dann ging es mit dem Bus weiter auf "Bärenjagd". Nirgends waren zunächst die Grizzly´s zu sehen und als wir schon fast aufgegeben haben, kamen doch noch zwei. Gänsehautfeeling. Man steht da, beobachtet wie sie sich die Fische schnappen, vernaschen, durch´s Wasser huschen. Vergesst den Zoo oder irgendwelche Safariparks. Man kann diese Erlebnisse nicht in Worte fassen, man muss sie erleben!!! Auf der Rücktour mit dem Boot wurden wir von Orca´s noch einmal überhäuft. In Vierer- und Fünfergruppen. So gewaltig. Nach neun tollen Stunden waren wir zurück im Hafen. Was für ein Tag. Ich fuhr noch 200 km zurück bis nach Duncan, übernachtete hier und schaute mir am Morgen die Stadt an - City of Totems. Kurz nach 8 Uhr gab ich das Auto wieder ab und entschied mich für einen chilligen Tag, um alles mal ein wenig sacken zu lassen. So saß ich gestern lange im Starbucks bis ich durch einen Feueralarm des Hauses mehr oder weniger verwiesen wurde. Im Nachbargebäude hat wohl irgendwas geschmort.
Ich werde jetzt noch ein paar Tage auf Vancouver Island bleiben, mir das ein oder andere noch anschauen und dann werden wir sehen wo es mich hinverschlägt.
greets from Canadia
Lilli
Wow, nach so kurzer Zeit schon so viel Spannendes erlebt, toll! Ich freu mich auf weitere Berichte, sei lieb gegrüßt! Nadine
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