Hier kommt mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Die letzten Tage auf Vancouver Island habe ich mit dem Besuch der Witty´s Lagoon, einer Radtour entlang des Galopping Goose Regional Trail und einer Tour durch den Goldstream Provincial Park verbracht. Der Sommer war weiter an meiner Seite und ich habe jede Minute auf dieser Insel genossen. Mein Hostel - ich hatte nach meiner viertägigen Autotour mal ein anderes in Victoria ausprobiert war top und so konnte ich auch nachts immer wieder ordentlich meinen Akku für den nächsten Tag aufladen. Meine Kleidung hat übrigens den ersten Waschgang bekommen. Meine Güte ich glaub die Kanadier haben alle keine Waschmaschine zu Hause. In der Laundry waren soviel Anlagen und alle waren besetzt.
Am Samstag mittag machte ich mich auf den Weg zurück nach Vancouver. Auf der Fähre bekam ich dann mit, dass es am Vortag ein Erdbeben auf der Insel gegeben hat. Das war dann von Victoria doch ein paar Kilometer entfernt und im Meer, sodass wohl nicht viel an Land passiert ist. Auch in Vancouver nahm ich ein anderes Hostel als zu Beginn, was sich als gute Wahl herausstellte. Am Abend lief ich noch in das olympische Dorf und hatte irgendwie das Gefühl, dass ich hier gerne live dabei gewesen wäre. Es hatte nämlich so schon was und wie war das wohl, wo hier die Athleten wohnten. Mit auf dem Hostel-Zimmer habe ich dann Britta aus Heidelberg bekommen. Nettes Mädel. Wir bekamen für drei Tage noch ein französisches Mädel dazu, dann für eine Nacht noch eine Deutsche und jetzt für drei Tage also bis morgen eine sympathische Japanerin. Ich halte hier noch einige Tage die Stellung, da ich noch einiges auf dem Plan habe, was ich mir hier ansehen möchte, Britta macht Mittwoch die Fliege gen Vancouver Island. Langsam hält jetzt der Herbst Einzug. Es hat schon einige Male hier geregnet. Aber selbst da lebt die Stadt. Gestern war ich zum Beispiel morgens hier um die Ecke im Rogers Centre und habe mir das erste öffentliche Training der Canucks angeschaut. Mein Gott wieviel Zuschauer schon beim Training dabei sind. Wie auf dem Foto zu erkennen, war ich auch schon sportlich unterwegs. Mit dem Rad habe ich den Stanley Park erkundet. Ansonsten bin ich glaub zu Fuß ganz Vancouver schon abgelaufen, war im Museumsdorf in Fort Langley - der Geburtsstadt von British Columbia und im Lynn Canyon Park. Apropos Fort Langley. Ich fang schon an zu lachen, wenn ich an diesen Tag denke, obwohl mir da zwischendurch gar nicht zu lachen zu Mute war. Britta konnte jedenfalls nicht einschlafen, so hat ihr Zwerchfall wehgetan, nachdem ich ihr die Story erzählt hatte. Ich bin mit dem Skytrain bis zur Endhaltestelle Prince George in Surrey gefahren. Soweit so gut. Hab dann ne Weile nach dem Bus Rtg. Langley Zentrum gesucht, diesen aber alsbald gefunden. Anschließend musste ich noch einmal in einen anderen Bus umsteigen und diesen lenkte eine Frau, die nie und nimmer ne Freundin von mir werden wird. Ich bat sie beim Einsteigen mir doch Bescheid zu sagen, wann ich aussteigen muss, um in dieses Museumsdorf zu gelangen. Sie bejahte das ganze auch noch. Also setzte ich mich auf meine vier Buchstaben und wartete und wartete und wartete und wartete. Plötzlich waren wir auf einem P+R Parkplatz. Hmmmh. 100 % ist das der Parkplatz, wo ich auf der Rücktour umsteigen muss also waren wir schon viel zu weit. Glücklicherweise fuhren wir die selbe Strecke zurück und so stieg ich einfach im Zentrum von Fort Langley aus, in der Hoffnung, dass dieses Museumsdorf nicht weit weg ist. Die Entscheidung war goldrichtig. Nachdem ich mit meiner Tour durch war, kam was kommen musste. Ich wartete auf den Bus und wer hatte immer noch Dienst??? Der Bus hielt, die Türen öffneten sich und ich wollte einsteigen. Dazu kam es aber zunächst nicht. Kaum hatte ich mein Bein angehoben um die Stufe zum Bus zu betreten, wurde ich von der Fahrerin angeranzt. Hä? Wat will die? Ich muss hier mit. Bis ich auf einmal eine Person sah, die aussteigen wollte. Ja kann ich wissen, das man in Kanada erst aufsteht, wenn der Bus schon steht und die Türen schon ne Minute offen sind? Ich stieg dann irgendwann noch ein und da alle Sitzplätze belegt waren, blieb ich stehen. Rums. Der nächste Spruch: "Behind the red line". Ja ist ja schon gut. Da gab es nämlich eine rote Linie und vor dieser ist der Fahrerbereich und wo stand Lilli? Mit dem halben Fuß über dieser Linie. Ich ging also einen Schritt zurück und schon meckerte die Tante wieder. Ich solle mit meinem Rucksack aufpassen, die anderen Passagiere nicht belästigen. Sag mal hast du irgendwie schlecht geschlafen letzte Nacht waren meine Gedanken. Der Bus setzte sich dann endlich in Bewegung und die fünf Minuten, die Mutti schon Verspätung an der Haltestelle hatte, wollte sie offensichtlich ohne Rücksicht auf Verluste wieder aufholen. Mit dem Bus voller Schüler nahm sie die Kurven samt Bordsteinkante, fuhr 30 km/h schneller als erlaubt und ich dachte schon, das war es gleich. Doch unverletzt erreichte ich den P+R und war froh, diesen Bus verlassen zu dürfen. Leute gibbet, die gibbet gar nicht. Also merke: Nicht alle Kandier bzw. Kanadierinnen sind freundlich. Die Mehrzahl ist es aber. Da steht man z. B. nicht mal ne Minute an einer Infotafel und sofort kommt jemand und fragt ob er weiterhelfen kann. Solche kleinen Geschichten machen die Reise aber erst zu einer unvergesslichen Reise und deshalb bin ich im Nachhinein froh, dass ich das erlebt habe.
Ich denke das nächste Mal melde ich mich aus Whitehorse. Von da aus ist es nicht mehr weit bis Alaska.
Passt gut auf euch auf und liebe Grüße
eure Lilli
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